Anzucht und Umortnung – Intervention an der FHNW in Brugg
Unter dem Label Transgenethics einer fiktiven Firma mit dem wohlklingenden Namen Mensanto hatte ich mir für die drei Tage an der FHNW Brugg zum Ziel gesetzt, vermeintliche Rechtschreibefehler produktiv unter die Menschön zu bringen. An wechselnden Standorten im Erdgeschoss kam hierzu ein mobiler Infostand zum Einsatz. we help you power up your shelf! konnte man da schon aus Dinstanz lesen oder auf der anderen Seite des Gestelles be a here oh!
Genau genommen ging es darum, Wortschöpfungen getarnt als Pflanzen zu säen. Ein bewilligter Freilandversuch also. Frei nach dem Motto, einem geschenkten Gaul schaut Frau/Mann nicht ins Maul, erhielt jede Interessierte und jeder Neugierige, sofern sie od. er an den Stand kam, ein Anzuchttöpfchen mit Inhalt in die Hand gedrückt. Jedes dieser Give-a-way war mit feuchter Aussaaterde gefüllt, einem nullachtfünfzehn Blumensamen bestückt und einem aussagekräftigen Pflanzennamen bezeichnet. Feinsäuberlich in neuestem Deutsch und gewissenschaftlichstem Latein. Auf dass die Phantasie bei der Empfängerin und dem Empfänger gedeihe und der Pflanzenkeimling unter mindestens ebenso guten Bedingungen wachse!
Humor ist ein subtiler Humus, um auch Zweiflerinnen und Skeptiker zu erreichen. Was summasummarum auch gelang. Gegen 200 Personen freuten sich, ein Pflänzchen in spe zu erhalten und wurden Teil des Wortpflanzungsszenarios. Die Wenigererfreuten und die Warineileundergonichterreichten waren schwieriger zu zählen. Offensichtliche Ablehnung hab ich nur in einem Falle festgestellt und -gehalten. Das Schämen Sie sich denn nicht! eines empörten Mannes mit Blick auf den vermeintliche Stand von Monsanto®, war mir Beweis genug, dass das Setting einigermassen stimmig war.
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