Ein Wortpflanzungsszenario für Willisau

Freilandversuche sind eine umstrittene Sache. Die Befürworter argumentieren, dass jede zukunftsweisende Technik früher oder später unter realistischen Bedingungen überprüft sein will, derweil die Gegner meinen, aber bitte nicht zu Lasten der Umwelt, und überhaupt, wer trägt das Risiko? Mit der Übername des US-Saatgutriesens Monsanto durch den Chemiekonzert Bayer vor knapp sechs Jahren, liess der neue deutsche Eigner den Firmennamen Monsanto verschwinden. Die Firma war Dank ihren riesikofreudigen Geschäftspraktiken bekannt und erfolgreich aber auch in Verruf geraten. Und Nomen war Omen.

Was Monsanto mit Saatgut erreicht hat, soll Mensanto nur recht sein. Unter ebendiesem Label testet Gisler schon seit längerem seine transgenen Worte an verschiedenen, ausgesuchten Standorten. Statt nun aber riesige Versuchsfelder anzulegen, begnügt sich Mensanto auch in Willisau mit mehr oder weniger brachliegenden Grünflächen, Blumenrabatten, Pflanztöpfen usw. wobei Pflanzengesellschaften mit bereits vorhandenen Spezies durchaus erwünscht sind. Immerhin geht es um Kontamination, Zucht und Umordnung. Damit auch Menschen ohne botanisches Vorwissen oder spezielle Sprachkenntnisse die doch eher unscheinbare Pracht der neuen Sorten erleben können, werden sie an allen Standorten zweisprachig auf Deutsch und dem wissenschaftliche Namen ausgezeichnet. Weitere Informationen zu den Standorten unter mensanto.ch oder/und Google Maps.

Zusammen mit Mensanto hat ArtWillisau acht weitere zeitgenössische Kunstschaffende eingeladen, sich vertieft mit der Geschichte der Stadt Willisau auseinanderzusetzen. Die Ausstellung ermöglicht einen frischen Blick auf die Vergangenheit; historische Ereignisse thematisieren; Fragen des individuellen, kollektiven und kulturellen Gedächtnisses streifen; Dispositiven der Macht nachgehen; Geschichten, Sagen und Rituale hinterfragen; das kulturelle Gedächtnis der Region neu entdecken und es soll nicht zuletzt eine zeitgemässe Lektüre der jeweiligen Orte stattfinden, die sie als Erinnerungsorte erlebbar macht. Folgende Künstler*innen nehmen ausserdem teil: Micha Aregger, Carmela Gander, Edwin Grüter, Roland Heini, Pascal Murer, Annaïk Lou Pitteloud, Kathrin Roelli und Nicole Schmölzer

Flyer zur Ausstellung:
Flyer_digital-offen

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